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Einmal, an einem jener turbulenten und nervenaufreibenden Verhandlungstage im Spiridonowka-Palais in Moskau sprang Nikita Chruschtschow wutentbrannt auf und drohte dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer mit erhobener Faust. "Der ,Alte' blieb ungerührt, erwiderte die Geste spielerisch - was den Parteichef der KPdSU zunächst verblüffte und schließlich in ein Lachen ausbrechen ließ", erinnert sich Peter Limbourg, der damals dabei war. Man schrieb das Jahr 1955. Viel stand auf dem Spiel: Knapp 10 000 deutsche Soldaten waren noch als Kriegsgefangene in der Sowjetunion. Adenauer wollte sie zurück nach Deutschland holen. Fast 60 Jahre ist das her. Peter Limbourg war seinerzeit 40 Jahre alt und als Persönlicher Referent des damaligen deutschen Außenministers Heinrich von Brentano ein aufstrebender Diplomat. Am heutigen Samstag feiert der Botschafter a.D. in seiner Geburtsstadt Kevelaer im Kreise seiner Familie seinen 100. Geburtstag.